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Die Goetheschule Essen ... mehr als Unterricht!

Ehrungen, Erfolge, Erfahrungen

Hier sind neben den Ehrungen und Erfolgen unserer Schüler und Schülerinnen im Bereich der Mathematik auch Erfahrungsberichte sowohl aus Sicht der Lernenden als auch der Lehrenden zu finden.

Ehrungen, Erfolge, Erfahrungen

Siegerehrung Känguru-Wettbewerb 2022

Schüler und Schülerinnen der Unterstufe nehmen erfolgreich am Känguru-Wettbewerb 2022 teil.

Mathematik-Wettbewerbe aus Sicht der Lernenden

Boldizsár Mann

Die Goetheschule nimmt an vielen mathematischen Wettbewerben teil, die auf der Schulhomepage kurz vorgestellt werden. Neben dem Känguru-Wettbewerb werden jedes Jahr die Mathe-Olympiade und den Bundeswettbewerb Mathematik durchgeführt. Da ich schon seit meiner Grundschulzeit an solchen Wettbewerben teilnehme, schildere ich in diesem Artikel meine Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe.

Erste Erfahrungen mit mathematischen Wettbewerben hatte ich im Känguru-Wettbewerb, Hier gibt es spannende Knobelaufgaben zu lösen, die nach dem Multiple-Choice-Prinzip gestellt sind. Das ist auch ein Reiz daran, dass man nichts begründen muss. So ist es möglich, sich in kurzer Zeit mit vielen Aufgaben zu beschäftigen. Übrigens scheinen diese Aufgaben wenig mit dem Schulstoff zu tun zu haben, geht es doch im Unterricht viel mehr um das Anwenden von Formeln und nicht um das Knobeln. Deshalb kann ich jedem empfehlen, hieran teilzunehmen, zeigt dieser Wettbewerb doch eindrucksvoll, wie spannend die häufig als trocken erlebte Mathematik auch sein kann.

Die Mathematik-Olympiade für die Klassenstufen 3-13 startet jedes Jahr im September mit drei altersgerechten mathematischen Aufgaben, die zunächst in Hausarbeit gelöst werden. Hier nimmt die Goetheschule jedes Jahr mit vielen Schülern teil. Die Teilnehmer mit den besten Einsendungen dürfen an der zweiten Runde, der Klausurrunde des Essener Mathematikwettbewerbs teilnehmen, die traditionell im November im Mädchengymnasium Borbeck stattfindet. Hier war die Goetheschule in den letzten Jahren immer mit etwa 8-10 Schülern gut dabei. Bei der zweiten Runde gibt es bereits die Möglichkeit, Sachpreise zu gewinnen und viele Teilnehmer haben die Möglichkeit, an einem Mathematik-Wochenende in Gelsenkirchen teilzunehmen.

Für einige geht es noch weiter: Essen darf mit einem Team von 15 SchülerInnen an der Landesrunde im Februar teilnehmen. Hier waren in den letzten Jahren auch immer wieder mehrere Goetheschüler dabei. Ab Klasse 8 findet auch die Bundesrunde an einem jährlich wechselnden Standort in Deutschland statt, wo ich in den letzten drei Jahren dabei sein durfte, wobei nach Chemnitz 2019 die Bundesrunden 2020 und 2021 wegen der Pandemie nur dezentral stattfinden konnten.

Ein Höhepunkt für mich ist immer die Sommerakademie in Kranenburg, die für Teilnehmer der Landesrunde (schon ab Klasse 5!) konzipiert ist und in der letzten Woche vor den Sommerferien stattfindet. Diese war für mich die erste gute Möglichkeit, Gleichgesinnte kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und Spannendes dazuzulernen, um für spätere Wettbewerbe vorbereitet zu sein. Neben Mathematik wird an solchen Veranstaltungen auch immer ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert.

Außerdem werden ausgewählte Landesrundenteilnehmer (ab Klasse 7) für das bundesweite Förderprogramm „Jugend trainiert Mathematik“ nominiert. So erhalte ich jährlich vier Briefe, die ich gerne durcharbeite und zurückschicke, um mich so weiter auf Wettbewerbe vorzubereiten. Außerdem gibt es auch Seminare, die wieder sehr gute Austauschmöglichkeiten für mich waren und die Möglichkeit boten, für einige Tage nach zum Beispiel Magdeburg oder Stade zu fahren, um dort Mathematik zu machen und andere Mathefans zu treffen, die man vielleicht schon kennt. Solche Veranstaltungen stellen für mich mittlerweile auch eine große Motivation dar, auch wenn in der Coronazeit Vieles nur online stattfinden konnte.

Es ging letztes Jahr für mich sogar noch weiter: Aufgrund meines Ergebnisses in der Bundesrunde der Deutschen Matheolympiade durfte ich im Herbst 2019 die Vorauswahlklausuren für die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) an der Schule mitschreiben. Die IMO ist wie eine Weltmeisterschaft in der Mathematik für Schüler, an der Sechserteams aus vielen Ländern der Welt teilnehmen. Ich erfuhr später, dass ich mit 17 aus 60 Punkten sehr knapp weitergekommen bin und an den Auswahlseminaren für die IMO teilnehmen durfte. In insgesamt fünf Seminaren und sieben Klausuren, die teilweise digitalisiert werden mussten, wurden die 16 Teilnehmer auf eine IMO vorbereitet und die IMO-Mannschaft ausgewählt. Zwar war ich vom IMO-Team noch weit entfernt, aber ich konnte sehr wertvolle Erfahrungen sammeln. Und wirklich viel Interessantes und Nützliches lernen.

2020 habe ich die Vorauswahlklausur auch mitgeschrieben, hatte aber weniger Glück (Ich habe „disjunkte Vierecke“ in einer Aufgabe falsch verstanden) und wurde mit 32/60 Punkten auch nicht zu den Auswahlseminaren eingeladen. 2021 stehen die Vorauswahlklausuren Ende November/Anfang Dezember wieder an.

Übrigens gehören die Wettbewerbsaufgaben meist in die Themengebiete Algebra, Kombinatorik, Geometrie und Zahlentheorie, was in der Schule mehr oder weniger komplett fehlt. Damit kommt es häufig gar nicht auf das Schulwissen an, sondern vielmehr auf die Intuition und die Kreativität, da im Gegensatz zur Schulmathematik nicht fertige Rezepte angewandt werden, sondern man eigenständig neue „Rezepte“ entwickelt und beweise führt. Die Aufgaben der unteren Klassenstufen erinnern dagegen häufig eher an alltagsnahe Knobeleien oder Rätsel, denen man den mathematischen Gehalt erst auf den zweiten Blick ansieht. Aber für die allermeisten Aufgaben gilt, dass es ein wunderbares Gefühl ist, nach langem Denken sie zu Lösen und damit einen vielleicht unerwarteten Zusammenhang erkannt zu haben. Zu den absoluten Klassikern gehören etwa „Was ist die kleinste Primzahl mit Quersumme (Summe der Ziffern) 9?“ oder „Kann man ein Schachbrett, von dem zwei entgegengesetzte Ecken abgeschnitten sind, mit 1x2-Dominosteinen lückenlos überdecken?“ Rechnen muss man bei solchen Aufgaben eher weniger, es geht ja viel mehr um das Denken.

Zum hervorragenden Angebot gehört noch ein weiterer Wettbewerb, der Bundeswettbewerb Mathematik. Dieser soll mit einer langen Bearbeitungszeit von drei Monaten in Hausarbeit in zwei Runden möglichst gut mathematische Forschung simulieren. Es gibt nur einen Aufgabensatz, der für alle Teilnehmer gilt, der sich „in seinen methodischen und inhaltlichen Anforderungen an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9“ richtet. Demnach braucht man nicht wirklich Schulwissen, sondern Intuition, Kreativität oder spezielle Techniken, die man im Vorfeld gelernt hat. Das Gute an diesem Wettbewerb ist, dass man in der langen Bearbeitungszeit verschiedene Ideen ausprobieren kann. Wenn man nach so langer Zeit eine schwierige Aufgabe gelöst hat, ist es ein unheimlich gutes Gefühl. Es gibt bei dem Wettbewerb auch eine dritte Runde, bei dem man ein einstündiges Fachgespräch mit einem Mathematikprofessor und einem -lehrer führt. Hier konnte ich nach dem Wettbewerbslauf 2020 im Februar 2021 das erste Mal teilnehmen und bin auch einer der 12 Bundessieger geworden.

Bei diesen Wettbewerben kann man kleinere Sachpreise, Urkunden und Geldpreise bis ca. 200 Euro gewinnen. Diese Gewinne stehen für mich aber eher im Hintergrund.

Am Ende kann ich sagen, dass die Mathe-Olympiade für mich eine eigene Welt ist, in der ich mich viel besser zurechtfinden konnte und die besten Kontakte habe. Die große Community verbindet neben den gemeinsamen Interessen auch das Mathematikerspiel Tichu, an sich ein gewöhnliches Kartenspiel, was aber sehr viel in Mathematik-Veranstaltungen gespielt wird. Olympiade-Aufgaben kann ich allen empfehlen, die Rätsel mögen und gut logisch denken können, weil diese meist kein großes Wissen voraussetzen und häufig sehr schön sind und selten etwas mit trockenen Rechnereien zu tun haben.

Boldizsár Mann (Q1)


Jakub Soltyski

Mathematik - nicht umsonst gehört es zu den Hauptfächern an allen deutschen Schulen, denn ohne Mathematik können wir uns die Welt nicht vorstellen. Nun was, wenn jemand überbegabt in bzw. besonders interessiert an Mathematik ist? Dann gibt es mathematische Wettbewerbe, sowie viele Angebote zur Förderung und Vertiefung von Inhalten, die das Schulniveau oftmals übersteigen. Einige dieser Veranstaltungen finden in der Schule statt, andere außerhalb.

Hier einige Beispiele:

Wettbewerbe:

Bolyai-Team-Wettbewerb: Der Internationale Bolyai Wettbewerb ist ein Teamwettbewerb bei dem aus allen Klassenstufen Mannschaften mit 2-4 Schülern teilnehmen können. Die Teams müssen erst 13 Multiple Choice Aufgaben lösen und anschließend eine 14. Textaufgabe. Der Wettbewerb findet während der Schulzeit, vor Ort, statt. Dieses Jahr erhielten 3 Teams der Goetheschule einen Preis. Eines dieser Teams (mit Ole, Cosima und Boldizsár) qualifizierte sich als Bestes Team in Deutschland ihrer Jahrgangsstufe für das Finale in Budapest.

Essener Mathematikwettbewerb: Der Essener Mathematikwettbewerb ist ein mehrründiger Einzelwettbewerb für alle Jahrgänge, bei dem komplexe Textaufgaben zu lösen sind. In der ersten Runde müssen die Aufgaben individuell bearbeitet und per Post eingeschickt werden. Die besten Teilnehmer dürfen dann an der zweiten Runde teilnehmen. Wer bei dieser Klausur gut abschneidet, wird als Preisträger im Ratssaal der Stadt Essen geehrt. Die besten dieser Preisträger (meisten 12) haben die Ehre, die Stadt Essen bei der Landesrunde im Februar des Folgejahres zu repräsentieren.

Dieses Jahr erlangten in der 2. Runde 10 Goetheschüler einen Preis, hiervon qualifizierten sich 5 für den Landeswettbewerb, wo wiederum 4 Personen Preise erhielten. Einer von ihnen, Boldizsár aus Klasse 8, qualifizierte sich sogar für die Bundesrunde, wo er unser Bundesland vertreten hat. Zusammen mit vier anderen Schülern aus NRW erhielt er einen 1. Preis.

Känguru der Mathematik: Der Känguru Wettbewerb ist ein weltweiter Klausurwettbewerb, der immer am 3. Donnerstag im März stattfindet. Bei uns am Goethe nehmen daran alle 5- und 6-Klässler verpflichtend teil, Schüler aus anderen Klassenstufen sind eingeladen, freiwillig mitzumachen. In 75 Minuten müssen 24 bzw. 30 (je nach Altersklasse) Multiple Choice Aufgaben gelöst werden. Für jeden Teilnehmer gibt es später eine Urkunde, ein Heftchen sowie einen kleinen Preis. Für die Preisträger gibt es zusätzlich noch Buch- oder Spielpreise. Dieses Jahr erhielten 30 Goetheschüler einen Preis. Einen von ihnen Boldizsár hatte sogar volle Punktzahl (150/150 Punket).

Training:

Mathezirkel: Die Fakultät für Mathematik der Universität Duisburg-Essen organisiert Mathezirkel, die sich alle 2 Wochen in ihren Jahrgangsstufen treffen und von ihren Dozenten (MitarbeiterInnen und Studierenden der Fakultät) begleitet werden. Es wird geübt, komplexe Aufgaben zu lösen, die Richtung Wettbewerbsniveau gehen. Weitere Informationen und Einladungen zur Infoveranstaltung verteilen die Mathematiklehrer, jeweils meist zum Anfang des Halbjahres, an interessierte Schüler.

Essener Mathematikwochenende: Dies ist ein Trainingswochenende in Gelsenkirchen, an dem Schüler aus ganz Essen (und Umgebung) teilnehmen können. Das Wochenende setzt sich aus einigen Gruppenarbeitseinheiten, Zeit zur freien Verfügung sowie einen Nachmittagsausflug zusammen. Um die Teilnahme kann sich jeder bewerben, wobei Preisträger des Essener Mathematikwettbewerbes eine Platzgarantie haben.

Ich hoffe, alle Interessierten konnten sich nun einen Überblick über Angebote und Wettbewerbe im Fach Mathematik am Goethe verschaffen.

Jakub Soltyski 6b

Mathematik-Wettbewerbe aus Sicht der Lehrenden

Martin Brüning

Am 25. Januar 2020 fand der 26. Mathematische Modellierungswettbewerb in Maastricht (kurz MMM) an der dortigen Universität statt. Es nehmen jeweils etwa 40 Schulen aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland und manchmal auch noch mehr Ländern teil, die begrenzten Plätze zur Teilnahme sind heißbegehrt. Pandemiebedingt pausierte der Wettbewerb nun leider für zwei Jahre. An mehr als der Hälfte der Wettbewerbe durfte ein fünfköpfiges Team der Goetheschule teilnehmen, häufig erfolgreich im vorderen Feld, jedoch bislang noch nicht auf dem Siegertreppchen – eine neue Chance, dies zu ändern gibt es am 28. Januar 2023.

Der Wettbewerb wird ausgerichtet von und durchgeführt in „den heiligen Hallen“ der Universität Maastricht. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung suchen alle Teams ihren Seminarraum (und jedes Jahr gibt es den Witz, dass es sich dabei um die erste Prüfungsaufgabe handele…), um sich dort jeweils mit fünf kniffligen mathematischen Problemen aus unterschiedlichen Fachgebieten auseinanderzusetzen.

Während der Wettbewerbszeit gibt es ein interessantes Vorlesungsprogramm für die begleitenden Lehrkräfte, wenn diese nicht einen Bummel durch die nahe gelegene Innenstadt Maastrichts vorziehen. Der Gang durch die Stadt lässt sich aber auch mit dem ganzen Team nachholen in der Mittagspause oder nach der dann stattfindenden Besprechung der Aufgaben und Siegerehrung.

Obwohl sie dafür einen „freien“ Samstag von morgens bis zum frühen Abend investieren, ist der Wettbewerb jedes Mal für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine tolle Erfahrung. Ganz nebenbei – und das ist auch Mitintention der Uni Maastricht – punktet Maastricht auch als attraktiver Studienstandort, an den es schon einige mit Abitur bei uns an der Goetheschule gezogen hat.

Martin Brüning

Goetheschule Essen

Städtisches Gymnasium & International IB World School

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Telefon: +49 201 841170

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