Kunstpreise
Wie würde sich ein Bild anhören, wenn es Musik wäre?
Der russische Komponist Modest Mussorgski beschäftigte sich im Jahr 1874 nicht nur mit der Vertonung eines einzelnen Gemäldes, sondern brachte gleich eine ganze Ausstellung zum Klingen.
Anfang der 1860er Jahre scharte der Komponist Mili Alexejewitsch Balakirew an der von ihm gegründeten Freien Musikschule in Sankt Petersburg eine Gruppe junger Musiker um sich, die alle nur eine rudimentäre musikalische Ausbildung erhalten hatten: César Cui, Alexander Borodin, Modest Mussorgski und Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow. Diesen wissbegierigen Autodidakten, die alle kaum jünger waren als er selbst, gab er Unterricht und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Der damals in Sankt Petersburg einflussreiche Kunstkritiker Wladimir Stassow schrieb dazu: „Über wieviel Poesie, Gefühl, Talent und Verstand dieses kleine, aber schon mächtige Häuflein russischer Musiker verfügt“ und prägte damit den Namen der Gruppe, die zu einer Keimzelle russischer Musik werden sollte: „Mogutschaja kutschka“ – das mächtige Häuflein. Genannt wurden sie auch „Die Fünf“ oder „Balakirew- Kreis“.
Durch Wladimir Stassow lernte Modest Petrowitsch Mussorgski auch den Architekten und Illustratoren Viktor Hartmann kennen. Dieser wird ihm enger Freund und Vertrauter. Hartmann bewundert
Mussorgkis Kompositionen, Mussorgski liebt Hartmanns Aquarelle und Skizzen. Im Gedenken an den frühverstorbenen Weggefährten organisiert Stassow im Februar des Jahres 1874 eine Ausstellung von Viktor Hartmanns Schaffen in Sankt Petersburg. Insgesamt 400 Werke verzeichnete der Ausstellungskatalog, von denen nur einige wenige erhalten geblieben sind.
Phantasievolle Buchillustrationen sind zu sehen, Reiseskizzen, Kostümentwürfe, Architekturstudien, Werke, die Hartmann in seinen letzten Jahren nur engsten Vertrauten gezeigt hatte, da er ganz bürgerlich als erfolgreicher Architekt Fuß gefasst hatte. Da hingen sie nun im Museum, die privaten Zeichnungen, die Plakate, die Skizzen und Aquarelle, für jeden sichtbar. Eines neben dem anderen. Da war die finstere „Hütte der Hexe Baba-Yaga“, das „Alte Schloss“ oder auch das prächtige „große Tor von Kiew“, ein ehemals architektonischer Entwurf Hartmanns.
Modest Mussorgski sah sich die Bilder seines Freundes wieder und wieder an und in seinem Inneren verwandelten sie sich in Musik, in Tongemälde. Er eilte nach Hause, setzte sich ans Klavier und komponierte für seinen Freund, den Künstler, eine musikalische Galerie, die er bereits am 22. Juni 1874 vollendete.
Mit „Bilder einer Ausstellung“ beschreibt Mussorgski in einzelnen, jeweils etwa dreiminütigen Sätzen zehn Gemälde und Zeichnungen Hartmanns, die durch das wiederkehrende Motiv des Ausstellungsrundgangs, die „Promenade“, miteinander verbunden sind.
Dieser Ausstellungsrundgang, der die einzelnen Stücke miteinander vereint, bezieht den Besucher und seine Sicht mit ein. Mit seiner Musik schuf Mussorgski fantasievolle Orte, die die Zuhörer einladen, sich die lebendigen Geschichten vorzustellen, die dieser beim Gang durch die Ausstellung mit den Gemälden verbunden haben mag.
Diese Perspektive nahm die Aufgabenstellung des Kunstpreises der Goetheschule 2024 wieder auf.
Wie sähe Mussorgkis Musik aus, wenn sie wiederum künstlerisch bildnerisch dargestellt werden würde? Jeweils eines der Stücke Mussorgskis, das auch beim Sommerkonzert der Orchester gespielt wird, sollte gestalterisch interpretiert werden, sei es als Zeichnung, als Gemälde, Collage, Assemblage, Skulptur, der Kreativität zur Visualisierung der Musikstücke waren keine Grenzen gesetzt.
Mussorgskis „Gnomus“ als Beispiel erklingt als kleines, flinkes und bizarres Wesen. Gnomus springt eilig, spiralförmig, springt mehrere Oktaven hoch und huscht dann mit dunkel klingenden, synkopierten Akkorden wieder nach unten. Die trillernden Momente in der Basslinie eilen schnell von einem Ort zum anderen, ähnlich wie ein Insekt, das sich bereits von dem Platz entfernt hat, an der man es zuvor gefunden hat. Gnomus ist eine wilde, trickreiche, kaum verfolgbare Figur.
Im Gegensatz dazu das „Ballett der unausgeschlüpften Küken in ihren Eierschalen“, inspiriert durch eine Zeichnung Hartmanns zu einem Kostümentwurf eines Balletts, fröhlich hüpfende Küken, deren Geflatter Mussorgski mit hoher Lage, kurzen Notenwerten, Staccati und wechselnden Akkorden musikalisch verkörpert.
Baba Yaga, eine einer Hexe vergleichbare Gestalt, böse, bedrohlich, furchterregend, die Mussorgski mit hämmernden Oktaven, die sich in zickzackförmigen, chromatisch gefärbten Anschlägen über die gesamte Tastatur des Flügels bewegen, verkörpert hat. Das Stück besteht aus drei Abschnitten, im bedächtigen Mittelteil erschafft Mussorgski eine Ebene des Grauens, indem er dunkle Tremoli und klopfende Klänge hinzufügt, denen schnelle Oktaven folgen. Am Ende des Stücks vernimmt man eine noch ungestümere Note, als die, mit der es begonnen hat, ständig ansteigende Oktaven entführen den Rezipienten jedoch schnell zum großen Tor von Kiew, die Hexe ist mit ihrem Mühlenhaus auf Hühnerfüßen davongeflogen, harmonische Klänge und läutende Glocken laden den Rezipienten zum Verweilen ein.
Schülerinnen und Schüler ließen sich durch die musikalischen Interpretationen von Mussorgski inspirieren und schufen ihre eigenen Auslegungen und individuellen Kontexte. So wurde der „Markt von Limoges“ zum Goethemarktplatz, das „Ballett der unausgeschlüpften Küken in ihren Eierschalen“ zur Kükendisco oder Fashion- Show, die Szenerie um Baba Yaga zum Gruselkabinett. Gnomus ist mal ein zwergenhaftes Wesen, mal gruseliger tanzender Kobold. Aber auch das große goldene Tor oder das alte Schloss fanden ihre Entsprechungen, ebenso wie die Promenade als neuzeitliche Fußgängerzone mit Shopping Mall.
Kunstwettbewerb 2023
Kunstwettbewerb 2023
„Erstelle ein dreidimensionales Kunstwerk aus Papier“ lautete die Aufgabe des Kunstwettbewerbs, an dem in diesem Schuljahr sehr viele Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe, Klassen 5 und 6, der Mittelstufe, Klassen 7 bis 9, und der Oberstufe teilgenommen haben. Es wurde geklebt, gefaltet, geschnitten, geknickt und gefalzt. Aus vielen Papiersorten und -arten wählten die Schülerinnen und Schüler den individuell passenden Werkstoff, von feinem Seidenpapier bis zum groben Altpapier war alles, was die Bezeichnung Papier trägt, vertreten. Es entstanden fantasievolle Fabeltiere, Blumenwiesen, ein Eisberg, ein Vogel aus Buntpapier oder auch ein Schiff aus einem Buch. Bücher als Grundstoff hatten es den Schülerinnen und Schülern besonders angetan, sie lieferten bei einer Vielzahl von Werken den Grundstoff für das kunstvolle Falten in der Technik des Orimoto oder Kirimoto, der japanischen Kunst des Bücherfaltens, von Bildern, Buchstaben, Symbolen oder ganzen Schriftzügen in die sichtbare Kante des jeweiligen Buches.
Julia aus der 6c gewann den ersten Platz der Erprobungsstufe mit ihrem Eisberg, Krish aus der 8b mit seinem Bücherschiff den ersten Platz der Mittelstufe, Marc aus der EF belegte den ersten Platz der Oberstufe und Hannah aus der 9b errang mit ihrem Papiervogel den Jurypreis. Herzlichen Glückwunsch allen!
Das Gruppenbild zeigt Schulleiterin Frau Dr. Haas; die Förderin des Kunstpreises Frau Elmaagacli; Kunstlehrerin Frau Baumann; Jan, 8b, 2. Platz; Marc, EF, 1. Platz; Klara, 5a, 2. Platz; Hannah, 9b, Jurypreis; Arshida, 9b, 3. Platz; Julia, 6a, 1. Platz. (v.l.n.r.)
Weitere Preisträger des diesjährigen Kunstpreises sind:
Krish, 8b, 1.Platz.
Mara, 5a, 3.Platz.
Franziska, 6c, 3. Platz.
Kunstpreis 2022
Recyclingkunst aus Vinyl-Schallplatten
Am 07.06.2022 fand im Goethestudio die diesjährige Preisverleihung des schulinternen Kunstwettbewerbes statt. Trotz Corona hatten zuvor Schüler und Schülerinnen aus allen Jahrgangsstufen ihre beeindruckenden Beiträge zum Thema „Recyclingkunst aus Vinyl-Schallplatten“ eingereicht. Die zwölfköpfige Jury aus Schulleitung, Mitgliedern der Kunstfachschaft, fachfremder KollegInnen, sowie der SV konnten sich schließlich auf folgende Werke einigen:
Dominik Mantz, Franziska Mantz haben den Unterstufenpreis gewonnen, Luna Brackmann hat den Mittelstufenpreis gewonnen, Miriam Matumona hat den Oberstufenpreis und Greta Stampfuß hat den Jurypreis gewonnen! Herzlichen Glückwunsch! Danke an alle, die mitgemacht und den Kunstpreis ermöglicht haben!
Neue Aufgabe für den Kunstpreis 2023:
Erstelle ein plastisches Kunstwerk aus Papier! Vielleicht interessieren dich Autos aus Papier, kleine Welten oder abstrakte Tiere, Formen …? Du kannst kleben, falten, reißen, Papier selber schöpfen – alles ist erlaubt! Aber: es soll nur das Material Papier verwendet werden, gerne auch Recycling-Papier! Abgabe ist in der Woche nach den Osterferien! Viel Spaß und wir sind gespannt auf eure Ideen! Eure Kunstfachschaft.
Kunstpreis 2021
Am 18. 06.2021 fand die Preisverleihung des diesjährigen Kunstwettbewerbes im Goethestudio statt, glücklicherweise schon wieder als Präsenzveranstaltung. Zahlreiche Schüler und Schülerinnen hatten zuvor ihre beeindruckenden Beiträge zum Thema „Sport und Bewegung“ eingereicht, die sie teilweise in der Phase des zweiten Lock-Down zu Hause erstellt hatten. Anders als sonst mussten die Gewinner dieses Mal über ein Online-Voting ermittelt werden. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!
Die Preisträger der Unterstufe: 1. Platz: Jan Eversheim, 6b, 2. Platz: Amelie Schulz, 6b, 3.Platz: Robert Skudlarek, 5b
Die Preisträger der Mittelstufe: 1.Platz: Luna Brakmann, 8a, 2. Platz: Teresa Schütrumpf, 8a, 3. Platz: Tamina Schlich, 7b
Die Preisträger der Oberstufe: 1. Platz: Amelie Häusler, Q1, 2. Platz: Mirja Symanzick, EF, ebenfalls 2. Platz: Constantin Schulz, Q1
Jurypreis: Constantin Schulz, Q1
Die dreizehnköpfige Jury bestand aus Prof. Nana Lüth von der Universität Berlin, der stellvertretenden Schulleiterin Susanne Schnell, Dagmar Bieniek, Julika Mischke sowie den beiden Kunstreferendarinnen Lena Weber und Christina Wolff, den drei fachfremden Kollegen Arie Boergen, Sergej Vögele und Benjamin Kräling, der Kunstpreisspenderin Frau Dr. Elmaagacli, der Elternvertreterin Frau Dr. v. Gehren sowie Flora Goyen und Laurenz Schmitz der SV. In jeder Stufe wurden drei erste Preise mit jeweils 50,-€ dotiert und zusätzlich der Jurypreis mit ebenfalls 50,-€.
Dagmar Bieniek
Kunstpreis 2020
Kunstpreis 2020
Unser schulinterne Kunstwettbewerb hat dieses Jahr unter Corona- Bedingungen stattgefunden. Am Ende sind 22 Arbeiten aus allen Stufen eingereicht worden. Letzte Woche hat die Jury, bestehend aus der Kunstfachschaft, der Schulleitung, der SV, und einem fachfremden Kollegen, sowie Frau Dr. Elmaagacli als Stifterin des Kunstpreises, über die Gewinner und Gewinnerinnen entschieden. Gewonnen haben: Anna, 5c (Erprobungsstufe), Cosima, 9b (Mittelstufe), Niklas, EF (Oberstufe), Mara, Q1 (Jurypreis). Herzlichen Glückwunsch!
Kunstpreis 2019
Kunstpreis 2019
Am 26. 06.2019 fand die Preisverleihung des diesjährigen Kunstwettbewerbes im Goethestudio statt. Über 60 Schüler und Schülerinnen hatten zuvor ihre Beiträge zum Thema „Die Beziehung zwischen Mensch und Tier“ eingereicht. Neu war, dass die Goetheschule bei dem Wettbewerb mit dem Maria-Wächtler-Gymnasium kooperiert hat, so dass insgesamt ein Preisgeld von 400,-€ zur Verfügung stand und zehn Preise vergeben werden konnten. Die
Jury bestand aus Prof. Nana Lüth, der stellvertretenden Schulleiterin Susanne Schnell, Dagmar Bieniek und Julika Mischke aus der Kunstfachschaft der Goetheschule, der Elternvertreterin und Kunstpreisspenderin Frau Dr. Elmaagacli, der Elternvertreterin und Museumsmitarbeiterin des Museums Kunstpalast Frau Dr. v. Gehren, den zwei Schülervertretern Marc Wörn und Valentin Kukuk der SV, sowie Sonja Meyer vom MWG. In jeder Stufe wurden drei gleichwertige Preise mit jeweils 40,-€ dotiert. Die Laudatio hielt Prof. Nana Lüth aus dem Fachbereich Kunstdidaktik der Universität Duisburg-Essen.
Die Preisträger der Unterstufe: Greta Landwehr, 5d, Goetheschule Jakob Lorenz, 5a, Goetheschule, Johanna Knorn, 5a, MWG
Die Preisträger der Mittelstufe: Niklas Storms, 9c, Goetheschule, Constantin Schulz, 9c, Goetheschule, Vera Dißelmeyer, 7b, Goetheschule
Die Preisträger der Oberstufe: Flynn Edmonds, EF, Goetheschule, Gina L. Buch, Q2, MWG, Greta Wippich, Q2, MWG
Der Preisträger des Jurypreises: Junis Wieland, Q2, MWG
Schulinterner Kunstwettbewerb 2018
Die Verleihung des diesjährigen Kunstpreises fand am Donnerstag im Beisein der Jury (die stellvertretende Schulleiterin Frau Schnell, Kunstfachschaft, Herr Boergen, Elternverteter Frau Dr. Elmaagacli und Frau Dr. von Gehren sowie Frau Prof. Lüth) statt. Die Laudatio hielt Frau Prof. Dr. Nanna Lüth von der Universität Duisburg-Essen. Mitgemacht haben 33 Schüler und Schülerinnen aus allen Stufen. Die Gewinner sind:
Alissa (5d) - Unterstufenpreis; Anne (8b) - Mittelstufenpreis - Caja (Q1) - Oberstufenpreis - Niklas (8c) - Jurypreis
Herzlichen Glückwunsch!